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Die Geisteralm Almenfrühlingstrilogie Teil II

 Wanderung am 21.04.2015

Wie sieht es in einem Schigebiet nach Ende der Saison aus? Nachdem der letzte Schifahrer wieder längst schon im Tal ist? Stillstehende Sessellifte, verlassene Apres-Ski-Hütten, eine Schneedecke, die verzweifelt gegen die sich immer mehr ausbreitenden aperen Stellen wehrt.

Auf der Aflenzer Bürgeralm ist nicht nur Ende der Schisaison, sondern Ende des Liftbetriebs. Aufgrund des Schneemangels wurde die Wintersaison gar nicht gestartet, sondern der Sessellift zum Schönleitenhaus abgetragen.

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In der strahlenden Frühlingssonne erscheint das Almdorf wie eine Geisterstadt. Die vielen Almhütten stehen leer: zu warm zum Schifahren, zu kalt, zu viel Schnee zum Wandern. Zusammen mit den verwaisten Berggasthöfen erzeugt die Hochebene ein Gefühl der Verlassenheit, traurige Überreste der Zivilisation. Doch der Sessellift wartet nur bis zum Wochenende, um Spaziergänger heraufzubefördern. Unter der Woche hat man die Alm für sich, unglaubliche Fernsichten vom Panoramaweg inklusive.

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Am ergrauten Holz der verwitterten Après-Ski-Hütte wirbt noch ein vergilbtes Plakat für das Modegetränk der vorvorigen Saison. Der patzige, viel zu weiche Schnee verschluckt jedes Geräusch und reflektiert die klaren Frühlingssonnenstrahlen. Die Spuren im nassen Schnee die ich hinterlasse werden nicht lange sichtbar sein, die Sonne arbeitet mit Hochdruck daran, auch die neuesten Abdrücke zu zerschmelzen. Morgen wird meine Spur verschwunden sein und jemand anderer sich in der Illusion der Einsamkeit wiegen.

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