Japan und Sushi, das ist der erste Gedanke der den meisten Menschen als erster durch den Kopf schießt sobald das Thema auf Japan und Essen kommt. Und zurecht. Sushi und Sahimi sind in Japan nahezu unumgänglich und so gut wie nirgends sonst. Doch Japans Kulinarik kann viel mehr als rohen Fisch. Jede Region hat ihre eigenen, zum Teil Spezialitäten, und gepaart mit allerlei Verrücktheiten der Großstädte ergibt sich ein breites Spektrum von Hühner-Sashimi bis Riesenrettich.
Bei meiner letzten Japanreise durch Westjapan beschloss ich, mich durch Japan durchzuessen und nichts auszulassen, obwohl ich auch schon bei früheren Reisen Bekanntschaft mit rohem Tintenfisch, Ketchup-Omelette und Reis mit rohem Ei gemacht hatte. Hier habe ich die kulinarischen Highlights zusammengefasst.
Tokio
Tokio hat alles. In jeder Hinsicht. Pizza, Guglhupf, Curry, Sushi, und durch praktische Plastikimitationen im Schaufenster einfach zu erkennen und zu bestellen. Diese Vielfalt und die eigenwillige (oder falsch verstandene?) Interpretation von europäischem oder amerikanischen Essen führt zu lustigen Auswüchsen wie Spaghetti-Burger und schwarze Hotdogs.
Sushi-Restaurants und -Bars sind mit einer speziellen Fahne markiert, also für jeden der der Japanischen Schrift mächtig ist, einfach zu erkennen. Aber alle anderen 99,9% der Japanreisenden werden einen anderen Hinweis daraf finden, wie z.B. ein Fischsymbol. Rund um den großen Fischmarkt Tsukiji befinden sich viele Essstände und Küchen mit frischem Sushi.
Das Tollste der japanischen Küche sind jedoch die Nudelküchen. Man findet sie buchstäblich an jeder Strassenecke. Für dieses typische Fast Food entscheidet man sich, welche Nudeln man haben will, meist zwischen Udon oder Soba, ob und welche Brühe und verschiedenen Toppings wie in Tempura gebackenes Gemüse. Die Nudeln werden dann mit unglaublicher Geschwindigkeit geschlürft. Von den Japanern, nicht von mir, denn ich brauche jedesmal eine Ewigkeit bis ich die glitschigen Nudeln mit den Stäbchen eingefangen habe. Manchmal befindet sich ein Automat vor oder im Geschäft bei dem man sich sein Nudelgericht aussucht, bezahlt, dann die Quittung an der Theke abgibt und dort dann die Nudeln ausgehändigt bekommt. Dass Udon und Soba eine supertolle Erfindung sind, finde übrigens nicht nur ich, denn in Fukuoka wurde eigens ein Denkmal errichtet, dass an die Entstehung der Nudeln erinnert.
Osaka
Osaka entpuppte sich als kulinarische Hauptstadt, viele Gerichte stammen von dort. Zum Beispiel Takoyaki, Oktopusknödel. Diese kleinen Teigknödel sind mit Oktopusstückchen gefüllt und werden mit einer braunen Sauce, Mayonaise und Fischflocken verziert. In der Innenstadt von Osaka fallen manche Takoyaki-Lokale durch riesige Kraken über dem Eingang auf.
Das Viertel Shinsekai ist berühmt für seine vielen Kushikatsu-Restaurants. Kushikatsu sind kleine in Teig frittierte Spieße die dann zusammen mit Kraut in eine Sauce getunkt werden. Aufgespiesst wird alles: Fleisch, Fisch, Zwiebel, Spargel, gekochte Eier…
Obwohl mittlerweile überall in Japan erhältlich stammt Okonomiyaki ursprünglich aus Osaka. Okonomiyaki ist eine Art Omelette, oder Palatschinke, dessen Teig mit unterschiedlichen Zutaten wie Shrimps, Speck, Käse usw. vermischt wird und dann am Tischgrill gebraten wird. Man erhält eine Schüssel mit dem Teig und den Zutaten, vermischt sie, und grillt sie dann selbst, oder der Kellner/Koch übernimmt das. Am Ende kommt wieder braune Sauce, Mayonaise und Bonito darüber. Der Fantasie bei den Zutaten sind keine Grenzen gesetzt, manche Varianten kommen mit Nudeln, Fischeiern…
Der Stadtteil Dotonbori ist übersäht von riesigen Skulpturen die über den Eingängen der jeweiligen Restaurants hängen. Darunter ist auch der riesige Drache der Ramen-Restaurantkette Kinryuu. Der Drache prangt über der Straßenküche, in der die sehr fette und kräftige Suppe verkauft wird.
Zuviel auf einmal gegessen? Bald erscheint die Fortsetzung mit Essabenteuern aus Kyushu.
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