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Fölz.Klamm.Wasser Almenfrühlingstrilogie, Teil III

Wanderung am 1.5.2015

Der Wanderweg zur Fölzalm ist nicht umsonst der einer der beliebtesten Routen im Hochschwabgebiet. Mit relativ geringem körperlichen Aufwand verbunden, werden einem die Gustostückeln des Hochschwabmassivs quasi auf dem Präsentierteller serviert. Eine Wanderung zur Fölzalm in 4 Gängen. DSCN2000 Gruß aus der Küche Manche nehmen ja lieber Strapazen auf sich, wenn sie wissen, wofür sie das tun. Wem das Durchatmen in der frisch-würzigen Waldluft, ein Sammelsurium an Frühlingsblumen und die sehr hohe Wahrscheinlichkeit, die Königin des Hochschwabs, die Gams,  zu treffen, dem hilft vielleicht der Gedanke an die Einkehr in eine der zwei bewirtschafteten Hütten auf der Alm auf die Sprünge. DSCN2003 Erster Gang Der Einstieg beginnt fulminant. Und die Geräuschkulisse lässt keinen Zweifel an des tonangebenden Elementes des heutigen Menüs:   Wer sich über den vom Bundesheer aus Baumstämmen gezimmerten Steg über den Fölzbach durch die Klamm wagt, wird vom ohrenbetäubenden Rauschen begleitet. Die Felsen sind nass, und überall versucht Tiefgrün auf schroffen Grau Fuss zu fassen. Selbst die Luft trägt hier einen Wanderrucksack. Voll beladen mit Wasser und Kühle. Und auch die Luft hat wie man selbst auch immer zuviel Proviant eingepackt:  im feuchte Frühlingswetter lässt sich das Wasser atmen. Der Fölzbach grub und gräbt sich tief durch die Felsen und hinterließ das schönste Eingangstor zum dahinterliegenden, dem Bach entlangfolgenden Wandersteig. Der erste Gang endet mit einer Prise Abenteuer: vor dem zweiten Gang kreuzt der Weg den Bach: der durch die Schneeschmelze übermütig gewordenen Fölzbach umtost die zur Überquerung im Schrittabstand liegenden Felsstücke, umklammert er jeden unachtsame Schritte um mit Eiseskälte im Schuh jedem klarzumachen, wer hier der Herr der Fölzklamm ist. DSCN1980 Zweiter Gang Der zweite Gang überrascht mit sanftem Kontrastprogramm. Nach der Durchquerung des Fölzbachs wandert man auf weichem Waldboden durch ein Waldstück bergauf. Auch den Ohren bietet sich nach der brausenden Wucht in der Klamm Entspannung. Nach wenigen Metern im Wald verebbt das drohende Tosen der vom Berg herabgeschmolzenen Schneemassen und man hört nur mehr eines: nämlich Nichts. Nur unterbrochen von den eigenen, im braunen Nadelteppich gedämpften Schritten, dem Knacken der Äste und gelegentlich dem Klopfen eines Spechtes. Allmählich werden die Bäume niedriger, und man wandert zwischen Latschen und Felsblöcken weiter. DSCN1955 Obwohl im Tal schon längst der Frühling eingezogen ist, spürt man hier dass der Kampf gegen Kälte und Schnee noch lange nicht gewonnen ist und jeder Meter beinhart umkämpft ist. Zwischen letzten, traurig in den Dolinen und Rinnen übergebliebenen Schneefeldern wagen sich die ersten grünen Triebe der Lärchen ans Freie. Weitaus wagemutiger zeigen sich Himmelschlüssel und Enzian, hier hat jedoch schon die Vorhut aus Schneerosen und Erika frühzeitig die Lage ausgekundschaftet. Der Blick auf das mit Schnee bedeckte Gipfelplateau des Fölzsteins, der immer wieder zwischen den Wolken- und Nebelschwaden frei wird macht klar, dass der Winter noch nicht aufgegeben hat und jeden Moment durch eine Schneedecke alle Bemühungen darunter ersticken könnte. DSCN1903 DSCN1893 Dritter Gang DSCN1919    DSCN1925 Im  Hauptgang werden die Latschen weniger, die Felsen jedoch mehr. Hier demonstriert die Fölzalm, dass es sich keineswegs um einen Spaziergang handelt, sondert man wähnt sich im hochalpinen Gelände. Grauer Kalkstein dominiert, die Sicht auf erste Schneefelder die den Weg noch nicht freigegeben haben, wird frei. Der Weg schlängelt sich steil am Hang hinauf, flankiert von beiden Seiten durch schroffe Felswände. Konnte man im zweiten Gang schon immer wieder einen Blick auf den alles dominierenden Fölzstein erhaschen, eröffnet sich einem nun auf der rechten Seite die Sicht auf das imposante, zinnenförmigen Panorama des Mitteralmturms und der Schartenspitze. Obwohl teilweise auch vom steinigen Weg beansprucht, sollte man hier seine Aufmerksamkeit auf die Steilhänge zu beiden Seiten richten. Dort sieht man nicht nur die Bergdohlen fliegen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sieht man dort auch die Gämsen scheinbar leichtfüßig zwischen den Abhängen springen. DSCN1915 Vierter Gang DSCN1950 Hat man endlich die letzte Kuppe überwunden, sieht man erst die Grasser-Hütte, und gleich darauf die Herzer-Hütte. Hier freut man sich dann am besten beim Himbeerkracherl aufs hinuntergehn. DSCN1938 Getränkeempfehlung zum Menü: DSCN2005 DSCN1933

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